Bevor eine Solardusche montiert und aufgebaut werden kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Werden diese nicht beachtet, so leidet entweder die Funktion oder man läuft Gefahr, die Dusche und angrenzende Flächen zu beschädigen.
Inhalt
Vorbereitungen für den Aufbau der Solardusche
Wie so oft ist die Vorbereitung das A und O. Um auch möglichst lange Freude mit der neuen Solardusche zu haben, solltest Du Dich an den folgenden Schritten orientieren.
Sonnigen Platz finden
Der geeignetste Platz für die Solardusche ist jener, der ganztägig von der Sonne beschienen wird. Eine reine Südlage bietet sich an. Es ist darauf zu achten, dass der Standort nicht von Gestrüpp oder Bäumen beschattet wird. Die beste Wärmeeffizienz wird erreicht, wenn die Duschsäule mit der größten Nutzfläche des Wärmetank in Richtung Süden ausgerichtet wird. Üblicherweise befindet sich diese auf der Rückseite der Säule (auch bei runden Säulen). In den meisten Montageanleitungen wird auf diese Ausrichtung hingewiesen.
Wenn die Solardusche auf eine Ost- oder Westseite des Hauses installiert wird, kann die Wärmestrahlung der Sonne nur eine bestimmte Zeit des Tages genutzt werden. Eben so lange, wie sie direkt auf den Wärmetank strahlt.
Da Schatten der Feind einer Solardusche ist, sollte möglichst auf einen (direkten) Sichtschutz verzichtet werden. Die wenigsten möchten aber beim Duschen beobachtet werden können. Deshalb empfiehlt es sich, den Sichtschutz bei Solarduschen etwas entfernt von dieser zu platzieren. Gut geplante, blickdichte Elemente können die Gartengestaltung erheblich aufwerten. Besonders dann, wenn sie z.B. aus heimischen Hecken oder bewachsenen Rankhilfen bzw. Zaunelementen bestehen.
Geeigneter Untergrund für die Befestigung
Ist der optimale Platz gefunden, so kommt der nächste Schritt: die Wahl des richtigen Untergrunds. Hierbei entscheidet die Art der Montage über dessen Beschaffung.
Flexible Befestigung
Mobile Solarduschen sind üblicherweise mit Füßen ausgestattet. Meist mit drei oder vier Auflagepunkte. Hier muss darauf geachtet werden, dass der Untergrund möglichst eben ist. Am besten eignet sich ein gepflasterter oder mit Holzdielen beplankter Terrassenboden (mit kleinen Fugen).
Die Befestigung per Rasendorn ist eher bei sehr einfachen Gartenduschen üblich. Hier sollte der Dorn möglichst tief genug in den Untergrund gesteckt werden. Ggf. muss das Loch mit einem entsprechenden Rammwerkzeug vorgeschlagen werden.
Feste Verschraubung mit dem Boden
Die meisten Solarduschen werden jedoch mit Schrauben über eine Flanschplatte direkt mit dem Boden verbunden. Hier muss der Untergrund die Funktion eines Fundaments übernehmen. Deshalb sind Stein- und Betonplatten besonders gut geeignet. Aber auch ein stabil konstruierter Holzuntergrund kann eine feste und stabile Verbindung garantieren.
Wichtig ist, dass der Untergrund tief genug ist und dem Aufbau ausreichend Halt gewährleistet. Gepflasterte Steine mit geringen Dicken von 4 oder 5 cm, die kleine Flächenmaße aufweisen und ggf. mit großen Fugen verlegt wurden, sind nicht für die sichere Befestigung von Solarduschen geeignet. Denn durch die hohen Kräfte und Momente, die bspw. beim Anlehnen an die Duschsäule entstehen, kann es dazu kommen, dass die Verschraubungen aus den Bohrungen gerissen werden.
Um mögliche Unfälle ganz auszuschließen, sollte für solche festen Verbindungen mit dem Boden bestenfalls ein kleines Beton-Fundament errichtet werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Bodenflanschplatte anschließend direkt auf das nackte Fundament geschraubt. Oder es wird eine Universal-Bodenplatte bzw. -Bodenhülse in das Fundament mit einbetoniert. Diese sind eigentlich zur Befestigung von Schirmständern für Sonnenschirme gedacht. Sie eignen sich aber auch für Solarduschen (bitte auf die Lochmaße achten! – falls diese nicht passen, sollte die Lösung mit dem nackten Fundament umgesetzt werden).
Das Fundament sollte eine Größe von ca. 40 x 40 x 40 cm (Breite, Höhe, Tiefe) besitzen. Die Universal-Bodenplatten lassen sich auch sehr schön in geplfasterte Terrassen integrieren. Hinterher sind sie fast nicht mehr zu sehen.
Verschraubung mit einem geeigneten Bodenelement
Wer sich so viel handwerkliches Geschick eher weniger zutraut oder, wer aus sonstigen Gründen (z.B. Klausel im Mietvertrag) keine baulichen Maßnahmen vornehmen darf, kann auch auf eine andere Lösung zurückgreifen: ein entsprechendes Outdoor-Bodenelement für Solarduschen.
Die Hersteller haben auf genau solche Fälle reagiert und bieten nun auch fertige Bodenplatten aus Holz-, WPC- (Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff) oder Kunststoff-Dielen an. Bei einigen Bodenelementen sind die Löcher für die Befestigung schon vorgebohrt, bei anderen muss dies noch erledigt werden. Die Löcher selber bohren zu können, hat aber den Vorteil, dass die Lochmaße auch wirklich passend zum Flansch der eigenen Solardusche passen.
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Die Elemente sind freistehend, müssen also nicht fest mit dem Untergrund montiert werden. Sie eignen sich für ebene Flächen, wie bspw. die Terrasse, können aber auch am separat errichteten Duschplatz (mit Kies-Drainage) platziert werden.
Untergrund des Duschplatzes
Ein weiterer wichtiger Punkt, den es zu bedenken gibt, ist der Untergrund des Duschplatzes. Also die Stelle unter dem Duschkopf, wo das Wasser auf den Boden trifft. Eine Rasenfläche ist zwar angenehm, wird jedoch mit der Zeit matschig und irgendwann auch schlammig. Genauso ist es bei angrenzenden Beeten. Zu viel abfließendes Wasser könnte die wertvolle Gartenarbeit zunichtemachen.
Auch bei Terrassen ist das Abfließen des Wassers nicht zu unterschätzen. So kann es vorkommen, dass plötzlich die ganze Terrassenfläche unter Wasser steht und dieses auch noch schlimmstenfalls direkt Richtung Haus fließt.
Um also Wasserschäden zu vermeiden und den Duschplatz im guten Zustand erhalten zu können, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden:
- Bei Terrassen:
Das Wasser muss vom Haus weggeleitet, bestenfalls aber über einen Abfluss aufgefangen und abgeleitet werden. - Separater Duschplatz:
Eine Drainage/ Versickerung z.B. durch ein Kiesbett (unsere Empfehlung) verhindert eine Beschädigung des Untergrunds. Außerdem kann so auch eine gewisse Filterfunktion für das Duschwasser errichtet werden.
Andernfalls wäre auch eine betonierte Fläche mit integriertem Abfluss und Versickerungsloch eine möglich Lösung.24,25 €
- Angenehmer, feuchtigkeitsresistenter Duschboden:
Der Duschboden soll angenehm mit nackten Füßen begangen werden können. Am einfachsten lässt sich dies mit einer obersten Schicht der Drainage aus stumpfen Fusskieseln umsetzen. Zusätzlich kann der Untergrund aber auch noch mit einem wasserfesten Bodenelement ausgestattet werden. Hierfür eignen sich Dielen aus Holz, WPC oder Kunststoff. Außerdem gibt es im Handel Duschmatten oder Duschfließen, die auch im Outdoor-Bereich verwendet werden können.
Sollte der Duschboden versiegelt sein, so lässt sich die Betonoberfläche mit Fliesen (z.B. Mosaik-Fliesen oder runde Flusskiesel) verschönern. - Bio-Shampoo und Duschgels verwenden:
Um das wertvolle Bodenmilieu, sowie die Pflanzen und Tiere im Garten zu schützen, sollte AUSSCHLIEßLICH mit einem biologisch abbaubaren Shampoo und Duschgel geduscht werden! Und dieses sollte auch immer nur sparsam verwendet werden.
Übrigens ist es auch beim Campen und hier bei der Benutzung einer Campingdusche wichtig, auf den Untergrund des Duschplatzes zu achten. Bleibt man beispielsweise mehrere Tage an einem Platz und duscht somit öfters, kann der Untergrund sehr schnell matschig werden. Deshalb gilt: entweder weniger duschen ;-) oder eben den Platz regelmäßig wechseln.
Verlegung des Gartenschlauchs
Die letzte Vorbereitung für den Aufbau der Solardusche ist die Verlegung des notwendigen Gartenschlauchs. Wenn die Dusche keinen festen Platz hat (weil sie beispielsweise Füße hat), muss man sich hierfür eher weniger Gedanken machen. Der Schlauch wird einfach oberflächlich zur Dusche geführt.
Kommt jedoch ein fester Platz in Frage, so gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Oberirdische Verlegung
Oberirdische kann die Verlegung des Gartenschlauchs entweder quer über den Rasen oder die Terrasse verlaufen. Oder aber man verlegt ihn ordentlich und leicht versteckt entlang der Rasen- und Beetkanten. Der Vorteil, wenn man den Schlauch kreuz und quer verlegt ist, dass das sich darin befindliche Wasser zusätzlich von der Sonne aufheizt. Jedoch gefällt dies nicht jedem.
2. Unterirdische Verlegung
Die unterirdische Verlegung ist um einiges aufwändiger. Sie sollte von Anfang an gründlich überlegt und geplant werden. Es gibt spezielle Verlegerohre, die in der Gartenbewässerung eingesetzt werden. Diese werden ca. 25 cm tief im Boden eingegraben. Läuft die Verrohrung überwiegend in der Rasenfläche, so ist beim Ausheben der Kanäle zu empfehlen, die Grasnabe möglichst unbeschädigt abzuschälen. So lässt sie sich anschließend beim Auffüllen optimal wiederverwenden.
Die Verlegerohre werden oberflächlich mit den passenden Verbindungsstücken zusammengesteckt. Erst dann kommen sie in den Boden. Am Zielort angelangt, also am Duschplatz, endet das Rohr dann mit einem entsprechenden Wasseranschluss, der aus der Erde herausragt.
Wie Du siehst, die unterirdische Verlegung benötigt wesentlich mehr Aufwand. Das Ergebnis hinterher ist es aber definitiv Wert. Keine Stolperfalle und eine sehr gute Optik.
Montage der Solardusche
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, kann es an die Montage der Solardusche gehen. Zur Freude vieler werden die meisten Modelle komplett vormontiert geliefert. Hierbei gilt es aber zu bedenken, dass die Pakete dadurch sehr groß und sperrig werden. Deshalb werden sie meist durch Speditionen als Großpakete bzw. Sperrgut versendet.
Ist die Dusche nicht montiert, so kannst Du Dich an den folgenden Montageschritte orientieren:
- Paket auspacken
- Einzelteile sortieren und zurecht legen
- Montageanleitung lesen und Schritt für Schritt abarbeiten
- Wichtig: sauber arbeiten, vor allem bei den Verbindungen bzw. Armaturen (Duschkopf, Wasseranschlüsse) – hier wird meistens ein Teflonband zur Abdichtung der Gewinde mitgeliefert (immer mit der Gewinderichtung aufbringen!)
- Solardusche aufstellen – wird sie geschraubt, müssen Löcher vorgebohrt, Dübel eingesetzt und letztendlich der Bodenflansch angeschraubt werden
- Gartenschlauch anschließen und Dusche in Betrieb nehmen
Nun muss die Solardusche mit Wasser gefüllt werden. Hierfür wird die Mischbatterie auf die Position warm gedreht und so lange gewartet, bis Wasser aus dem Duschkopf austritt. Dies ist das Zeichen, dass der Solartank vollständig gefüllt wurde.
Die Dauer für die Erwärmung des noch kalten Wassers ist abhängig von der Sonneneinstrahlung sowie den Außentemperaturen. Ist es beispielsweise sehr windig, so nimmt die Einfluss aus die Wassertemperatur.
Warnhinweise – bitte beachten!
⚠Wer eine Solardusche kauft, möchte auch lange etwas davon haben. Einerseits gilt es deshalb auf Qualität zu achten, andererseits sollte auch bei der Montage, beim Aufbau und beim Betrieb des Solardusche einiges beachtet werden:
- Schräge Duschsäulen und Duschen mit großen und weit nach außen reichende Duschbrausen benötigen eine stabilere Verbindung zum Boden als senkrechte Duschsäulen – aufgrund der seitlichen Auslegung entsteht ein höheres Moment an der Bodenplatte
- Rostfreie Verbindungselemente (Dübel, Schrauben, Unterlegscheiben) verwenden – diese sind bei manchen (billigen) Modellen leider nicht beigelegt bzw. es werden nur unbehandelte Schrauben mitgeliefert
- Wird die Solardusche ein paar Tage nicht genutzt, sollte das Wasser vollständig abgelassen werden – Reinigung nicht außer Acht lassen!
- Solardusche winterfest machen – Wasser ablassen, ggf. die ganze Dusche abbauen und in einem Innenraum einlagern, um Frostschäden zu verhindern!
- Die Gestänge sind kein Spielgerät – bitte nicht hinhängen! Die Verankerung im Boden könnte herausgerissen werden